Die letzten zehn, 15 Jahre haben wesentlich zur wissenschaftlichen Analyse von Kultur und Geschichte der deutschen Bevölkerung Russlands beigetragen, die bis zur Perestroika nicht nur der breiten Öffentlichkeit sondern auch den Russlanddeutschen selbst unbekannt waren, da es sich hierbei um Themen handelte, die für wissenschaftliche Untersuchungen nicht zugänglich waren. In der Folge wurde umfangreiches Forschungsmaterial zusammengetragen, das vor allem die Probleme der Existenz und der Entwicklung der deutschen Ethnie in Russland widerspiegelt. Die gewonnenen Ergebnisse haben zu einem neuen, höheren wissenschaftlichen Niveau bei der Untersuchung von schwierigen Fragen des Verhältnisses und der Interaktion zwischen den Deutschen und deren fremdsprachigem Umfeld auf allen Etappen des Auftretens und Lebens der deutschen Ethnie in Russland geführt.
Die Konferenz in Saratow stellte diese schwierigen Fragen erstmals direkt und deutlich in den Mittelpunkt der Diskussion. An der Konferenz nahmen ca. 30 Historiker, Soziologen, Politologen, Kultur- und Sprachwissenschaftler sowie Vertreter weiterer geisteswissenschaftlicher Disziplinen aus fünf Ländern der Erde teil. Die Ergebnisse der Konferenz bestätigten die Bedeutung und Größenordnung der Aufgaben zur Untersuchung von Fragen der Anpassung der Deutschen an die sie umgebende fremdsprachige Gesellschaft sowie von Fragen der gegenseitigen Beeinflussung und Toleranz im Verhältnis zu diesem Umfeld. Ungeachtet der vielen Vorträge, die auf der Konferenz gehalten wurden, konnte insgesamt nur ein recht kleiner Teil des ganzen Fragenkomplexes zum Verhältnis der Deutschen zu ihrem fremdsprachigen Umfeld betrachtet werden. Die gewonnenen Ergebnisse der Untersuchungen sind ein Beleg für das Potenzial und die große wissenschaftliche und praktische Bedeutung der wissenschaftlichen Tätigkeit in diesem Feld. Die Untersuchung des Lebens der Russlanddeutschen im Kontext des Austausches und der Interaktion mit der sie umgebenden fremdsprachigen Gesellschaft ergänzt nicht nur bereits früher gewonnene historische und kulturwissenschaftliche Erkenntnisse über die Vergangenheit der deutschen Ethnie in Russland, sondern erlaubt in vielen Fällen eine völlige neue und ungewöhnliche Sicht auf viele bekannte Fakten und Ereignisse der Kultur und Geschichte der Russlanddeutschen, was viele Konferenzteilnehmer auch zeigen konnten.
08.02.2024
Institut für ethnokulturelle Bildung schreibt den Wettbewerb für studentische Forschungsprojekte zum Thema aus: "Schule, Gymnasium, Universität im russisch-deutschen Diskurs (zum 300. Geburtstag von Immanuel Kant)".
02.12.2022
In der E-Bibliothek der Russlanddeutschen „RusDeutsch“ gibt es eine Neuerscheinung: 2 (12). Ausgabe des „Jahrbuchs der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“. Die Ausgabe der wissenschaftlichen Zeitschrift enthält 13 Beiträge für drei Rubriken: „Geschichte“, „Ethnografie“, „Russland und Deutschland“.
15.10.2022
Ende September fand in Nürnberg die wissenschaftliche Konferenz „Stand und Perspektiven der Erforschung und Vermittlung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“ statt. Veranstalter: Wissenschaftliche Kommission für die Deutschen in Russland und in der GUS (WKDR) in Kooperation mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR)-
01.07.2022
In der neuen Ausgabe des Jahrbuches der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen, das vom Institut für ethnokulturelle Bildung herausgegeben wird, sind Beträge über Schwarzmeerdeutsche, Transkaukasiendeutsche, Wolgadeutsche, sowie über die Briefe der Sondersiedler, ethnische Identität der Deutschen in Russland und in Kasachstan, über die Küche und Hochzeitseinladungen der Wolgadeutschen zu finden.
05.05.2022
Historiker Dr. Alfred Eisfeld erhielt Ende April in Berlin die Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen. Zu seinen Trägern zählen u.a. Dr. Angela Merkel (2014), Bundeskanzlerin, Dr. h.c. Joachim Gauck (2019), Bundespräsident a.D., Klaus Johannis (2010), heute Präsident Rumäniens.
17.02.2022
Das Deutsch-Russische Lehr- und Wissenschaftszentrum der Russischen Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften (RGGU), das Institut für Ethnokulturelle Bildung und das Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa (IKGN e.V.) schreiben gemeinsam den 5. Forschungswettbewerb für Bachelor- und Masterstudierende sowie Doktoranden aus.
06.10.2021
Am 2. Oktober verstarb im Alter von 96 Jahren Lew Malinowskij, ein großer wissenschaftlicher Historiker, ein herausragender Forscher der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen, einer der Begründer der modernen Geschichtsschreibung der Russlanddeutschen und Gründer der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen.
19.09.2021
Anlässlich des 80. Jahrestags der Deportation der Russlanddeutschen in der UdSSR ist das Buch „Die Republik der Wolgadeutschen“ von Arkadi German im BKDR Verlag erschienen. Aus dem Russischen von Christine Hengevoß.
19.08.2021
Vom 28. bis 29. Oktober findet zum sechsten Mal das jährliche kulturhistorische Seminar für junge Forscher aus Russland und Deutschland statt, die sich mit dem kulturellen und historischen Erbe der Russlanddeutschen beschäftigen. Sie können sich bis zum 15. September bewerben.
09.08.2021
Im Vorfeld des 80. Gedenk- und Trauertages der Russlanddeutschen präsentiert der Internationale Verband der deutschen Kultur (IVDK) das Online-Projekt „Sowjetdeutsche während des Großen Vaterländischen Krieges: Tragödie und Heldentat“. Die Online-Ausstellung haben die Mitglieder des Assoziation-Vorstandes entwickelt.