Die internationale wissenschaftliche Konferenz, die in Saratow stattfand, war ein neuer und bedeutsamer Schritt zur Erforschung der Geschichte der Russlanddeutschen im 20. Jahrhundert.
Einerseits wurden bereits erworbenes Wissen über den Verlauf der Deportation und deren Folgen zusammengefasst und systematisiert, andererseits machte sie es möglich, auf dem Weg zu neuen historischen Erkenntnissen in Winkel vorzudringen, die zuvor noch unerreichbar waren. Somit konnten die Ereignisse, die vor sieben Jahrzehnten stattgefunden hatten, ziemlich genau rekonstruiert werden.
Die Konferenzteilnehmer diskutierten nicht nur wesentliche Fragen aus der Anfangsphase des Großen Vaterländischen Krieges, wie Hintergrund und Kontext zur Organisation und Umsetzung der Deportation der sowjetdeutschen Bevölkerung oder die Organisation und den Verlauf der Deportation der Sowjetdeutschen selbst, sondern, und das ist besonders wichtig und aktuell, sie verknüpften und verglichen auch den Verlauf der „deutschen“ Deportation mit anderen analogen Ereignissen aus der Vorkriegs- und Kriegszeit, verdeutlichten umfassend die Folgen der Deportation der Deutschen sowie anderer Völker und gesellschaftlicher Gruppen sowohl für den Staat selbst, als auch für die Opfer dieser Aktion, insbesondere in moralischer und ethischer Hinsicht, zeigten verschiedene wunde Punkte der derzeitigen Entwicklung der multinationalen russischen Gesellschaft auf, die aus verschleppten und bis heute ungelösten Problemen resultieren, und gaben Empfehlungen zur Stärkung von Vertrauen und gegenseitigem Verständnis, sowohl zwischen den einzelnen Gliedern des multinationalen Volkes Russlands, als auch zwischen Gesellschaft und Staat insgesamt.
Die Konferenzbeiträge lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Der eine Teil waren die Vorträge, die sich mit allgemeinen Problemen aus der Anfangsphase des Großen Vaterländischen Krieges und der Deportationspolitik des Sowjetstaates auseinandersetzten. Zum zweiten Teil gehören die Vorträge, die sowohl auf regionale Probleme als auch auf Besonderheiten der Deportationspolitik des Staates eingingen und deren Auswirkungen auf die zivilisatorische Entwicklung in den jeweiligen Regionen untersuchten sowie die Folgen sowohl für die deutsche Bevölkerung in der UdSSR und den Nachfolgestaaten, als auch für konkrete, zu Objekten der sowjetischen Deportationspolitik degradierte Menschen analysierten.
Die Konferenzbeiträge wurden im Vorfeld der Konferenz im Sammelband veröffentlicht:
Начальный период Великой Отечественной войны и депортация российских немцев: взгляды и оценки через 70 лет [Текст] : материалы 3-й международной научно-практической конференции, Саратов, 26-28 августа 2011 г. / Междунар. ассоц. исследователей истории и культуры российских немцев, Междунар. союз немецкой культуры, Центр изучения истории и культуры немцев России, Ин-т истории и междунар. отношений Саратовского гос. ун-та, Германский истрический ин-т в Москве ; [науч. ред.А. А. Герман]. - Москва : МСНК-пресс, 2011. - 918 с. : ил., табл.; 21 см.; ISBN 978-5-983355-078-0 : 400 экз.
08.02.2024
Institut für ethnokulturelle Bildung schreibt den Wettbewerb für studentische Forschungsprojekte zum Thema aus: "Schule, Gymnasium, Universität im russisch-deutschen Diskurs (zum 300. Geburtstag von Immanuel Kant)".
02.12.2022
In der E-Bibliothek der Russlanddeutschen „RusDeutsch“ gibt es eine Neuerscheinung: 2 (12). Ausgabe des „Jahrbuchs der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“. Die Ausgabe der wissenschaftlichen Zeitschrift enthält 13 Beiträge für drei Rubriken: „Geschichte“, „Ethnografie“, „Russland und Deutschland“.
15.10.2022
Ende September fand in Nürnberg die wissenschaftliche Konferenz „Stand und Perspektiven der Erforschung und Vermittlung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“ statt. Veranstalter: Wissenschaftliche Kommission für die Deutschen in Russland und in der GUS (WKDR) in Kooperation mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR)-
01.07.2022
In der neuen Ausgabe des Jahrbuches der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen, das vom Institut für ethnokulturelle Bildung herausgegeben wird, sind Beträge über Schwarzmeerdeutsche, Transkaukasiendeutsche, Wolgadeutsche, sowie über die Briefe der Sondersiedler, ethnische Identität der Deutschen in Russland und in Kasachstan, über die Küche und Hochzeitseinladungen der Wolgadeutschen zu finden.
05.05.2022
Historiker Dr. Alfred Eisfeld erhielt Ende April in Berlin die Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen. Zu seinen Trägern zählen u.a. Dr. Angela Merkel (2014), Bundeskanzlerin, Dr. h.c. Joachim Gauck (2019), Bundespräsident a.D., Klaus Johannis (2010), heute Präsident Rumäniens.
17.02.2022
Das Deutsch-Russische Lehr- und Wissenschaftszentrum der Russischen Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften (RGGU), das Institut für Ethnokulturelle Bildung und das Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa (IKGN e.V.) schreiben gemeinsam den 5. Forschungswettbewerb für Bachelor- und Masterstudierende sowie Doktoranden aus.
06.10.2021
Am 2. Oktober verstarb im Alter von 96 Jahren Lew Malinowskij, ein großer wissenschaftlicher Historiker, ein herausragender Forscher der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen, einer der Begründer der modernen Geschichtsschreibung der Russlanddeutschen und Gründer der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen.
19.09.2021
Anlässlich des 80. Jahrestags der Deportation der Russlanddeutschen in der UdSSR ist das Buch „Die Republik der Wolgadeutschen“ von Arkadi German im BKDR Verlag erschienen. Aus dem Russischen von Christine Hengevoß.
19.08.2021
Vom 28. bis 29. Oktober findet zum sechsten Mal das jährliche kulturhistorische Seminar für junge Forscher aus Russland und Deutschland statt, die sich mit dem kulturellen und historischen Erbe der Russlanddeutschen beschäftigen. Sie können sich bis zum 15. September bewerben.
09.08.2021
Im Vorfeld des 80. Gedenk- und Trauertages der Russlanddeutschen präsentiert der Internationale Verband der deutschen Kultur (IVDK) das Online-Projekt „Sowjetdeutsche während des Großen Vaterländischen Krieges: Tragödie und Heldentat“. Die Online-Ausstellung haben die Mitglieder des Assoziation-Vorstandes entwickelt.