Die 14. Internationale wissenschaftliche Konferenz, die am 25.– 29. September 2013 in Kislowodsk stattfand, stellte eine logische Fortsetzung der Moskauer Konferenz, die 2012 stattfand und dem 250. Jahrestag des Beginns der massenhaften Übersiedlung der Deutschen nach Russland gewidmet wurde, dar.
Diesmal standen die Geschichtsschreibung der Russlanddeutschen sowie die aktuellsten Probleme und Diskussionsfragen ihrer Geschichte, d.h. wichtige theoretische Probleme der Untersuchung der Vergangenheit im Mittelpunkt der Erörterungen. Auf der vorigen Konferenz wurde das Hauptaugenmerk auf die Fragen gerichtet, die mit der gedanklichen Verarbeitung der Chronologie, der Periodisierung der Geschichte der Russlanddeutschen und mit der Feststellung von Besonderheiten der historischen Zeitabschnitte verbunden wurden. Wesentliche Aufmerksamkeit wurde der heutigen Lage der Russlanddeutschen gewidmet.
Die 14. Internationale wissenschaftliche Konferenz der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen wurde von der Assoziation in Zusammenarbeit mit dem Zentrum zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen beim Institut für Geschichte und internationale Beziehungen der Saratower Staatlichen Tschernyschewskij-Universität veranstaltet.
Im Rahmen des allgemeinen Themas der Konferenz wurde der Akzent auf die Ausarbeitung und Erörterung folgender wissenschaftlicher Hauptrichtungen gelegt:
• die Deutschstämmigen als historisches Phänomen der russischen Realität, die „deutsche Frage“ in Russland: Betrachtung des Problems und seine Einschätzungen in der Vergangenheit und Zukunft;
• die Deutschstämmigen in der russischen Geschichte: Hauptstandpunkte, historiographische Diskussionen, moderne Einschätzungen;
• deutsche Kolonisierung, deutsche Kolonisten, ländliche Deutsche als historisches und historiographisches Problem;
• städtische Deutsche in der russischen Geschichte;
• wirtschaftliche, soziale Geschichte Russlands und die Russlanddeutschen;
• die Deutschen in der politischen und militärischen Geschichte Russlands; • die Deutschen und das kulturelle Leben Russlands;
• die Innenwelt der Russlanddeutschen;
• die Deutschen und die Macht;
• die Deutschen und die umgebende Gesellschaft: Probleme der Adaptation, gegenseitiger Einflussnahme, Toleranz;
• die Gestalt eines Russlanddeutschen im Massenbewusstsein der russischen Bevölkerung, in der Literatur und Kunst. Transformationen der Gestalt und ihre Ursachen;
• die Lage der Russlanddeutschen im 20. Jh. (wichtigste Transformationen, ihre Ursachen, Inhalt, Folgen) als historiographisches und strittiges Problem;
• die Deutschen in der russischen Geschichte des 21. Jh.: neue Erscheinungen und Rückfälle in die Vergangenheit.
An der Diskussion der genannten Probleme nahmen über 50 Spezialisten aus fünf Ländern der Welt teil.
Die Teilnehmer der Konferenz haben eine Reihe allgemeiner Fragen der Geschichte und Geschichtsschreibung der Russlanddeutschen besprochen. Große Aufmerksamkeit wurde den komplizierten und strittigen Fragen der Übersiedlung und des Lebens der Deutschen im Russischen Reich und um die Epochenwende – in den Jahren der Revolution und des Bürgerkrieges, als das zusammengebrochene Reich vom Sowjetstaat abgelöst wurde – geschenkt. Wesentliche Aufmerksamkeit wurde der sowjetischen Periode im Leben der Russlanddeutschen gewidmet, die sich als die schwierigste, widerspruchsvollste und tragischste Zeit erwies. Die von den Referenten angesprochenen Probleme – vor allem demografische und sprachliche – lösten breite Diskussionen aus. Eine Reihe der Vorträge ist dem Leben der Deutschen im heutigen Russland gewidmet.
Im Ergebnis wurden die Konferenzbeiträge im Sammelband veröffentlicht:
Два с половиной века с Россией: актуальные проблемы и дискуссионные вопросы истории и историографии российских немцев [Текст] : материалы 14-й Международной научной конференции, Кисловодск, 25-29 сентября 2013 г. / Международная ассоциация исследователей истории и культуры ; [науч. ред. А. А. Герман]. - Москва : МСНК-пресс, 2014. - 591 с.; 21 см.; ISBN 978-5-98355-111-4 : 300 экз.
08.02.2024
Institut für ethnokulturelle Bildung schreibt den Wettbewerb für studentische Forschungsprojekte zum Thema aus: "Schule, Gymnasium, Universität im russisch-deutschen Diskurs (zum 300. Geburtstag von Immanuel Kant)".
02.12.2022
In der E-Bibliothek der Russlanddeutschen „RusDeutsch“ gibt es eine Neuerscheinung: 2 (12). Ausgabe des „Jahrbuchs der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“. Die Ausgabe der wissenschaftlichen Zeitschrift enthält 13 Beiträge für drei Rubriken: „Geschichte“, „Ethnografie“, „Russland und Deutschland“.
15.10.2022
Ende September fand in Nürnberg die wissenschaftliche Konferenz „Stand und Perspektiven der Erforschung und Vermittlung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“ statt. Veranstalter: Wissenschaftliche Kommission für die Deutschen in Russland und in der GUS (WKDR) in Kooperation mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR)-
01.07.2022
In der neuen Ausgabe des Jahrbuches der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen, das vom Institut für ethnokulturelle Bildung herausgegeben wird, sind Beträge über Schwarzmeerdeutsche, Transkaukasiendeutsche, Wolgadeutsche, sowie über die Briefe der Sondersiedler, ethnische Identität der Deutschen in Russland und in Kasachstan, über die Küche und Hochzeitseinladungen der Wolgadeutschen zu finden.
05.05.2022
Historiker Dr. Alfred Eisfeld erhielt Ende April in Berlin die Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen. Zu seinen Trägern zählen u.a. Dr. Angela Merkel (2014), Bundeskanzlerin, Dr. h.c. Joachim Gauck (2019), Bundespräsident a.D., Klaus Johannis (2010), heute Präsident Rumäniens.
17.02.2022
Das Deutsch-Russische Lehr- und Wissenschaftszentrum der Russischen Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften (RGGU), das Institut für Ethnokulturelle Bildung und das Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa (IKGN e.V.) schreiben gemeinsam den 5. Forschungswettbewerb für Bachelor- und Masterstudierende sowie Doktoranden aus.
06.10.2021
Am 2. Oktober verstarb im Alter von 96 Jahren Lew Malinowskij, ein großer wissenschaftlicher Historiker, ein herausragender Forscher der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen, einer der Begründer der modernen Geschichtsschreibung der Russlanddeutschen und Gründer der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen.
19.09.2021
Anlässlich des 80. Jahrestags der Deportation der Russlanddeutschen in der UdSSR ist das Buch „Die Republik der Wolgadeutschen“ von Arkadi German im BKDR Verlag erschienen. Aus dem Russischen von Christine Hengevoß.
19.08.2021
Vom 28. bis 29. Oktober findet zum sechsten Mal das jährliche kulturhistorische Seminar für junge Forscher aus Russland und Deutschland statt, die sich mit dem kulturellen und historischen Erbe der Russlanddeutschen beschäftigen. Sie können sich bis zum 15. September bewerben.
09.08.2021
Im Vorfeld des 80. Gedenk- und Trauertages der Russlanddeutschen präsentiert der Internationale Verband der deutschen Kultur (IVDK) das Online-Projekt „Sowjetdeutsche während des Großen Vaterländischen Krieges: Tragödie und Heldentat“. Die Online-Ausstellung haben die Mitglieder des Assoziation-Vorstandes entwickelt.