Am 18. Mai feiert Dr. Alfred Eisfeld, bekannter deutscher Historiker, anerkannter Wissenschaftler, Experte für die Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen und Mitglied der gesellschaftlichen Bewegung der Russlanddeutschen, seinen 70. Geburtstag.
Dr. Alfred Eisfeld ist im Dorf Uwa in der Republik Udmurtien in einer russlanddeutschen Familie geboren. Seine Eltern kamen aus der Ukraine, wurden nach dem Krieg in die UdSSR repatriiert. 1956 zog die Familie nach Kasachstan um, 1969 in die Ukraine. 1973 konnte sie nach Deutschland ausreisen.
An der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (1975) und an der Ludwig-Maximilians-Universität München (1977) studierte Eisfeld die Geschichte Ost- und Südosteuropas sowie Politik- und Zeitungswissenschaften. Im Jahre 1983 wurde er in München mit der Arbeit „Deutsche Kolonien an der Wolga 1917–1919 und das Deutsche Reich“ promoviert. Die Verteidigung seiner Dissertation über die Geschichte der Deutschen in der Sowjetunion wurde zu einem wichtigen Ereignis, da sie die erste Schrift über dieses Thema in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945 war.
Von 1984 bis 1987 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Osteuropa-Institut München, danach bis 1988 als wissenschaftlicher Referent des Göttinger Arbeitskreises. Seit 1988 ist er Geschäftsführer des Göttinger Arbeitskreises e. V. und seit 1990 Geschäftsführender Leiter des Instituts für Deutschland- und Osteuropaforschung des Göttinger Arbeitskreises e.V. Von 2002 bis 2010 leitete er die Abteilung Göttingen des Instituts für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e. V. (IKGN e. V.). Seit 2010 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Standort Göttingen des IKGN e. V.
Dr. Eisfelds Fachwissen war in der damaligen Zeit in der Politik gefragt. Ab 1990 war er Berater des parlamentarischen Staatssekretärs, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und Co-Präsident der interregionalen Kommissionen von Horst Waffenschmidt; und von 1991 bis 1997 war er Mitglied der Deutsch-Russischen Regierungskommission für die Angelegenheiten der Russlanddeutschen.
Alfred Eisfeld ist Mitbegründer und einer der Initiatoren der Gründung der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen. Von 1995 bis 2006 war er der stellvertretende Vorsitzende der Assoziation. Als Forscher trug der Doktor wesentlich zur Entwicklung und Popularisierung des Wissens über die ethnischen Deutschen der gesamten postsowjetischen Zeit bei.
Es ist unmöglich, auch nur kurz die Verdienste des geschätzten Jubilars für die Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen aufzuzählen. Das sind zweifellos die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschungen, die in Hunderten seiner veröffentlichten Werke enthalten sind; von ihm lektorierte Materialien von Enzyklopädien, Konferenzen und anderen Werken; Rezensionen; sein Interview zu aktuellen Themen sowie Ausgaben von informierenden Anzeigeblättern, die Leitung von wissenschaftlichen Projekten, die Organisation von wissenschaftlichen Konferenzen, die Durchführung von historisch-ethnografischen Expeditionen, die Vorbereitung von Wanderausstellungen und vieles mehr. Eine besonders bemerkenswerte Tätigkeit des Wissenschaftlers ist die Identifizierung und Veröffentlichung von Archivmaterialien in Russland, der Ukraine, Kasachstan und Aserbaidschan, die durch Publikationen für Forscher und die Gesellschaft frei zugänglich wurden.
Als Exekutivdirektor des Göttinger Arbeitskreises betreibt Dr. Eisfeld seit über 30 Jahren wissenschaftliche Forschung in Zusammenarbeit mit Kollegen in verschiedenen Ländern.
Lieber Alfred!
Wir, Ihre Kollegen und Freunde der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen, und mit uns alle, die Sie kennen und lieben, gratulieren Ihnen aufrichtig und herzlich zum 70-jährigen Jubiläum! Wenn man auf den von Ihnen zurückgelegten Weg blickt, kann man nicht umhin, Ihr schöpferisches, wissenschaftliches und historisches Erbe zu bewundern sowie nicht den größten Respekt für Ihre harte Arbeit und Ihr Talent und Ihren Beitrag zur Geschichtsschreibung der Deutschen der UdSSR und der postsowjetischen Länder auszudrücken.
Wir wünschen Ihnen für die kommenden Jahre Gesundheit, Kraft und Optimismus, aktive und erfolgreiche berufliche Tätigkeit, aufrichtige Achtung Ihrer Kollegen sowie unendliche Liebe Ihrer Verwandten und nahestehenden Menschen.
Alles Liebe
Deine Kollegen und Freunde
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