05. Mai 2022

Bund der Vertriebenen: Ehrenplakette für Historiker Alfred Eisfeld

Historiker Dr. Alfred Eisfeld erhielt Ende April in Berlin die Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen. Zu seinen Trägern zählen u.a. Dr. Angela Merkel (2014), Bundeskanzlerin, Dr. h.c. Joachim Gauck (2019), Bundespräsident a.D., Klaus Johannis (2010), heute Präsident Rumäniens.



In seinem Laudatio hat der Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen Prof. Dr. Bernd Fabritius nicht nur den wissenschaftlichen Beitrag von Dr. Eisfeld gewürdigt. „Ihre Arbeit, Ihre Forschungen – sie gehen über den reinen Zweck des Forschens hinaus, weil Sie selbst sich als Mitglied einer Gemeinschaft verstehen, die eine eigene Geschichte hat. Und was für eine! Mir fällt auf Anhieb keine Nation oder Volksgruppe ein, die bei einer so „jungen“ Geschichte so viel erleben und durchmachen musste, wie die Russlanddeutschen“, so Fabritius.

Dr. Alfred Eisfeld wurde1951 in Uwa, Udmurtien, in einer Familie deutscher Sondersiedler geboren. 1973 konnte die Familie Eisfeld nach Deutschland ausreisen. Nach dem Abschluss eines Sonderlehrganges für Zugewanderte begann er ein Studium an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn in den Fächern „Geschichte Ost- und Südosteuropas“ und „Politikwissenschaft“. 1984–1987 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Münchener Osteuropa-Institut, wo er wissenschaftliche Artikel veröffentlichte, auf Konferenzen referierte, sich mit der Geschichte Russlands und der UdSSR, der nationalen Politik der UdSSR und soziologischen Umfragen unter den Deutschen, die aus der UdSSR nach Deutschland kamen, befasste. 1987 kam er als Spezialist für die Erforschung der Geschichte und aktuellen Situation der deutschen Bevölkerung in der UdSSR nach Göttingen. Seit 1988 war er geschäftsführender Leiter des Institutes für Deutschland- und Osteuropaforschung des Göttinger Arbeitskreises e.V. und nach der Gründung des Instituts für Deutschland- und Osteuropaforschung im Jahr 1990 dessen geschäftsführender Leiter (seit 2001 ehrenamtlich). Nach den strukturellen Veränderungen wurde er zum stellvertretenden Direktor und Leiter der Abteilung Göttingen des Instituts für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordost-Europa e.V. / des Nordost-Instituts (2001–2010) ernannt. Bis zum Ruhestand im Jahr 2016 war er Forscher am Institut. 1994 Mitbegründer der Internationalen Assoziation zur Erforschung der russlanddeutschen Geschichte und Kultur. 2002 erhielt Dr. Eisfeld den Russlanddeutschen Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg. Er ist Autor von mehreren wissenschaftlichen Publikationen zur Geschichte der Russlanddeutschen. Von seinen Publikationen sind am bekanntesten „Die Russlanddeutschen“ und (zusammen mit Viktor Herdt) „Deportation, Sondersiedlung, Arbeitsarmee“.

Теги: #Alfred Eisfeld

ARCHIV
Institut für ethnokulturelle Bildung - BiZ