Historiker Dr. Alfred Eisfeld erhielt Ende April in Berlin die Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen. Zu seinen Trägern zählen u.a. Dr. Angela Merkel (2014), Bundeskanzlerin, Dr. h.c. Joachim Gauck (2019), Bundespräsident a.D., Klaus Johannis (2010), heute Präsident Rumäniens.
In seinem Laudatio hat der Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen Prof. Dr. Bernd Fabritius nicht nur den wissenschaftlichen Beitrag von Dr. Eisfeld gewürdigt. „Ihre Arbeit, Ihre Forschungen – sie gehen über den reinen Zweck des Forschens hinaus, weil Sie selbst sich als Mitglied einer Gemeinschaft verstehen, die eine eigene Geschichte hat. Und was für eine! Mir fällt auf Anhieb keine Nation oder Volksgruppe ein, die bei einer so „jungen“ Geschichte so viel erleben und durchmachen musste, wie die Russlanddeutschen“, so Fabritius.
Dr. Alfred Eisfeld wurde1951 in Uwa, Udmurtien, in einer Familie deutscher Sondersiedler geboren. 1973 konnte die Familie Eisfeld nach Deutschland ausreisen. Nach dem Abschluss eines Sonderlehrganges für Zugewanderte begann er ein Studium an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn in den Fächern „Geschichte Ost- und Südosteuropas“ und „Politikwissenschaft“. 1984–1987 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Münchener Osteuropa-Institut, wo er wissenschaftliche Artikel veröffentlichte, auf Konferenzen referierte, sich mit der Geschichte Russlands und der UdSSR, der nationalen Politik der UdSSR und soziologischen Umfragen unter den Deutschen, die aus der UdSSR nach Deutschland kamen, befasste. 1987 kam er als Spezialist für die Erforschung der Geschichte und aktuellen Situation der deutschen Bevölkerung in der UdSSR nach Göttingen. Seit 1988 war er geschäftsführender Leiter des Institutes für Deutschland- und Osteuropaforschung des Göttinger Arbeitskreises e.V. und nach der Gründung des Instituts für Deutschland- und Osteuropaforschung im Jahr 1990 dessen geschäftsführender Leiter (seit 2001 ehrenamtlich). Nach den strukturellen Veränderungen wurde er zum stellvertretenden Direktor und Leiter der Abteilung Göttingen des Instituts für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordost-Europa e.V. / des Nordost-Instituts (2001–2010) ernannt. Bis zum Ruhestand im Jahr 2016 war er Forscher am Institut. 1994 Mitbegründer der Internationalen Assoziation zur Erforschung der russlanddeutschen Geschichte und Kultur. 2002 erhielt Dr. Eisfeld den Russlanddeutschen Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg. Er ist Autor von mehreren wissenschaftlichen Publikationen zur Geschichte der Russlanddeutschen. Von seinen Publikationen sind am bekanntesten „Die Russlanddeutschen“ und (zusammen mit Viktor Herdt) „Deportation, Sondersiedlung, Arbeitsarmee“.
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08.02.2024
Institut für ethnokulturelle Bildung schreibt den Wettbewerb für studentische Forschungsprojekte zum Thema aus: "Schule, Gymnasium, Universität im russisch-deutschen Diskurs (zum 300. Geburtstag von Immanuel Kant)".
02.12.2022
In der E-Bibliothek der Russlanddeutschen „RusDeutsch“ gibt es eine Neuerscheinung: 2 (12). Ausgabe des „Jahrbuchs der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“. Die Ausgabe der wissenschaftlichen Zeitschrift enthält 13 Beiträge für drei Rubriken: „Geschichte“, „Ethnografie“, „Russland und Deutschland“.
15.10.2022
Ende September fand in Nürnberg die wissenschaftliche Konferenz „Stand und Perspektiven der Erforschung und Vermittlung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“ statt. Veranstalter: Wissenschaftliche Kommission für die Deutschen in Russland und in der GUS (WKDR) in Kooperation mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR)-
01.07.2022
In der neuen Ausgabe des Jahrbuches der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen, das vom Institut für ethnokulturelle Bildung herausgegeben wird, sind Beträge über Schwarzmeerdeutsche, Transkaukasiendeutsche, Wolgadeutsche, sowie über die Briefe der Sondersiedler, ethnische Identität der Deutschen in Russland und in Kasachstan, über die Küche und Hochzeitseinladungen der Wolgadeutschen zu finden.
17.02.2022
Das Deutsch-Russische Lehr- und Wissenschaftszentrum der Russischen Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften (RGGU), das Institut für Ethnokulturelle Bildung und das Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa (IKGN e.V.) schreiben gemeinsam den 5. Forschungswettbewerb für Bachelor- und Masterstudierende sowie Doktoranden aus.
06.10.2021
Am 2. Oktober verstarb im Alter von 96 Jahren Lew Malinowskij, ein großer wissenschaftlicher Historiker, ein herausragender Forscher der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen, einer der Begründer der modernen Geschichtsschreibung der Russlanddeutschen und Gründer der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen.
19.09.2021
Anlässlich des 80. Jahrestags der Deportation der Russlanddeutschen in der UdSSR ist das Buch „Die Republik der Wolgadeutschen“ von Arkadi German im BKDR Verlag erschienen. Aus dem Russischen von Christine Hengevoß.
19.08.2021
Vom 28. bis 29. Oktober findet zum sechsten Mal das jährliche kulturhistorische Seminar für junge Forscher aus Russland und Deutschland statt, die sich mit dem kulturellen und historischen Erbe der Russlanddeutschen beschäftigen. Sie können sich bis zum 15. September bewerben.
09.08.2021
Im Vorfeld des 80. Gedenk- und Trauertages der Russlanddeutschen präsentiert der Internationale Verband der deutschen Kultur (IVDK) das Online-Projekt „Sowjetdeutsche während des Großen Vaterländischen Krieges: Tragödie und Heldentat“. Die Online-Ausstellung haben die Mitglieder des Assoziation-Vorstandes entwickelt.
31.07.2021
Vom 22. bis 23. Juli fand im Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold die deutsch-russische wissenschaftliche Fachtagung „Lebenswelten von Russlanddeutschen in der Sowjetunion nach 1953 und bis heute“ statt. An der Konferenz nahmen Mitglieder der Assoziation teil.