Der erste Teil der Wanderausstellung „Deutsche in der Ukraine: Geschichte und Kultur, vom 10. Jahrhundert bis 1939“ wurde Anfanf Februar im Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte eröffnet.
Begrüßt wurden die Anwesenden von Kornelius Ens, dem Leiter des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte. Den Hauptteil der Eröffnung bestritt der Autor des Konzepts der Wanderausstellung, Dr. Alfred Eisfeld, indem er die zugrundeliegende Idee seiner Arbeit erläuterte und im Anschluss die einzelnen Stationen der Ausstellung erklärte. Schilderungen der damaligen Situation und Geschichten konkreter Personen, die größeren Einfluss auf das Leben der Deutschen in der Ukraine hatte, bildeten das Zentrum seiner Erzählungen.
Konzeption
Die Idee und Konzeption der Ausstellung sei vor allem die Aufklärung und Differenzierung der Sichtweise auf die Geschichte der Deutschen in der Ukraine, erklärt Dr. Alfred Eisfeld, Verantwortlicher für die Konzeption und Texte der Ausstellung. Durch die Ausstellung solle deutlich werden, dass die Deutschen in der Ukraine keinesfalls in einem Vakuum gelebt haben, sondern wichtiger Teil der ukrainischen Landesgeschichte, -kultur und -politik gewesen seien.
Dadurch, dass die Ausstellung in 22 Abschnitte unterteilt ist, die jeweils eine abgeschlossene Erzählung beinhalten, solle gewährleistet werden, dass die Informationen selbsterklärend sind und es keiner weiteren Erklärung bedürfe, so Eisfeld. Inhaltlich gliedern sich die einzelnen Abschnitte in historische, geografische und thematische Auszüge, welche jeweils mit inhaltlich identischen Texten in Ukrainisch und Deutsch, sowie mit Fotos von Personen, Dokumenten, Karten, Plakaten, Malereien und Zeichnungen unterlegt sind. Bisher sei lediglich die Hälfte der zu vermittelnden Inhalte zur Ausstellung vorbereitet worden, die zweite Hälfte sei jedoch kurz vor der Fertigstellung, erklärte Eisfeld. Laut dem Heft, das im Zuge der Ausstellung publiziert wurde, wird das Projekt auf Initiative des Rates der Deutschen der Ukraine, mit finanzieller Unterstützung vom Bundesministerium des Innern durch den Wohltätigkeitsfonds „Gesellschaft für Entwicklung“ durchgeführt. Die Illustrationen wurden von Olga Eisfeld angefertigt. Die Website für das Projekt lautet: www.deutsche.in.ua
Inhalte
Thematische behandeln die einzelnen Stellwände der Ausstellung beispielsweise die frühen ukrainisch-deutschen Beziehungen, welches in zwei Teile gegliedert ist, die Einwanderung in das Schwarzmeergebiet, Themenfelder wie Landwirtschaft, Industrie und Handwerk sowie kulturelles Leben, Bauwesen, Architektur und Administration und die Politik Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Aber auch geschichtliche Einschnitte werden behandelt, wie beispielsweise der Erste Weltkrieg, der Bürgerkrieg, die Sozialistische Umgestaltung der 1920er Jahre und, als letzten Teil dieser Ausstellung, die tragischen 1930er Jahre. Die in sich geschlossene Form ermöglicht es dem Betrachter, die Ausstellung auch nicht-chronologisch zu betrachten.
Rezipienten
Durch die Vielzahl an Medien, wie Schrift, Bild, Audio in Deutsch, Russisch und Ukrainisch und digitaler QR-Code, solle laut Eisfeld gewährleistet werden, dass die Ausstellung einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich ist und auch bildungsferne Schichten eine Möglichkeit bekommen, die Inhalte der Ausstellung zu rezipieren. Auch solle jedes Alter angesprochen werden. Zusätzlich werden die einzelnen Stellwände der Ausstellung in einem eigens dafür zusammengestellten Heft präsentiert und mit weiteren erklärenden Texten ergänzt.
Im Anschluss konnten Fragen gestellt werden, bevor der Leiter der Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte die Präsentation abrundete und die anwesenden Besucher dazu einlud, noch etwas zu bleiben und Dr. Eisfeld ggf. im persönlichen Gespräch weitere Fragen zu stellen.
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